Es ging mir damals darum meine Kompositionen mit dem mir zur Verfügung stehenden Equipment in möglichst guter Qualität aufzunehmen. Dazu schleppte ich Computer, Mischpult/Effekte und Instrumente in den Proberaum meiner damaligen Band (siehe www. eleven-pm.de). Ziel war es auszuloten, ob das Unterfangen, eine CD vollkommen ohne Unterstützung anderer Musiker/Techniker aufzunehmen, mit den mir zur Verfügung stehenden musikalischen und technischen Mitteln Erfolg haben konnte.
Wie sich herausstellte, sollte die Aktion einen Haufen Arbeit verursachen... aber ich finde, es hat sich gelohnt. Letztendlich habe ich über einen Zeitraum von drei Monaten hinweg regelmäßig fast täglich in irgend einer Form an der CD gearbeitet (Aufnehmen, Anhören, Arrangieren, Mischen...).

Eine echte Herausforderung wurde es hierbei, ein Ende zu finden. Eines Nachts gegen drei Uhr bemerkte ich zum Beispiel, dass ich gerade dabei war, den 101. Take eines etwa fünfzehnsekündigen Gitarrenparts einzuspielen. Sicher war dies auch meinen zu diesem Zeitpunkt noch recht begrenzten Möglichkeiten auf der Gitarre zuzuschreiben - ich musste aber auch erkennen, dass ich in manchen Situationen ein echter Pedant sein kann.

Es gab auch immer mal wieder kleinere Probleme mit dem Equipment; manchmal wollte die Stimme nicht so recht mitspielen und gar nicht so selten waren die Ohren das Problem: Wenn man gerade einige Stunden mit Aufnahmen verbracht hat und sich diese immer wieder bewertend anhört, verliert man leicht den "gesunden Abstand" zum eigenen Schaffen. Oft war die in der Nacht noch als "gut und fertig" bewertete Aufnahme - am nächsten Tag gehört - dann doch nicht brauchbar.

Die Konzentration auf die Musik über diesen recht langen Zeitraum brachte jedoch auch mit sich, dass Raum für neue Ideen und Möglichkeiten des Arrangements entstanden, die ich zuhause in der Studentenbude sicher nicht gehabt hätte. Und schließlich schaffte ich es durch einen unglücklich-glücklichen Zufall (Datenverlust beim Song "Nicht mehr hier") ein Stück wegzulassen, das ich zwar fest eingeplant hatte, das letztendlich aber nicht wirklich zu den anderen passte. So bekam die CD thematisch den "runden Bogen" erst ganz zum Schluss: nun stammen die Stücke allesamt aus einem Zeitraum von drei Jahren (die eigentliche und ursprüngliche Bedeutung von "drei" kann sich der Zuhörer selbst aus den Texten erschließen...).

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